Organisation des Ordens
Der Orden ist im Jahre 1868 vom Papst errichtet worden und hat heute die Rechtsform einer juristischen Person des kanonischen Rechts und steht unter dem Schutz des Heiligen Stuhls. Er ist als Verein des Vatikanstaates eingetragen.
Der Papst ernennt und beruft den Kardinal-Großmeister, der den Orden leitet. Der Lateinische Patriarch in Jerusalem ist Großprior des Ordens.
Bei der Leitung des Ordens wird der Kardinal-Großmeister durch das Großmeisteramt und dessen Präsidium in Rom unterstützt. Der Orden wird vor Gericht durch den vom Kardinal-Großmeister ernannten Generalgouverneur vertreten.
Der juristische Sitz des Ordens ist der Vatikanstaat, der Sitz der geistlichen Aktivitäten das Kloster neben der Kirche San Onofrio al Gianicolo in Rom, der Sitz des Großmeisters ist im Palazzo de la Rovere an der Via della Conciliazione in Rom.
1888 hat der Papst genehmigt, dass auch Frauen mit gleichen Rechten und Pflichten in den Orden aufgenommen werden.
Die Statthaltereien werden durch Laien mit der Bezeichnung Statthalter oder Statthalterin geleitet. Dem aus den bischöflichen Mitgliedern berufenen Großprior der Statthalterei obliegt die geistliche Führung, er vertritt den Statthalter bei dessen Verhinderung. Der Statthalter wird durch einen Statthaltereirat unterstützt, der aus dem Kanzler, Sekretär, Schatzmeister, dem Geistlichen Zeremoniar und dem Weltlichen Zeremoniar besteht. Die Amtsdauer beträgt jeweils 4 Jahre.
In Deutschland hat der Orden derzeit gut 1.400 Mitglieder. 17 Prozent davon sind Damen, 12 Prozent sind Geistliche. Sitz der deutschen Statthalterei ist Köln; ihre Ordenskirche ist St. Andreas in Köln.
Die Deutsche Statthalterei ist in sechs Ordensprovinzen aufgeteilt: die Ordensprovinz Bayern, Norddeutschland, Ostdeutschland, Rhein-Main, Rheinland-Westfalen, Südwestdeutschland.Sie werden von Präsidenten geleitet, gemeinsam mit einem Provinzprior. Den Ordensprovinzen gehören insgesamt 38 Komtureien an, in denen die örtliche Ordensgemeinschaft lebt. Ein Leitender Komtur bzw. eine Leitende Konturdame verantwortet gemeinsam mit dem Prior als geistlichen Leiter die Aktivitäten der Komturei.
Das Wappen des Ordens ist das traditionelle rote fünffache Jerusalemkreuz auf silbernem Grund. Das Leitmotiv des Ordens lautet: "Deus lovult" - "Gott will es".
Die Ordensinsignien sind je nach Klasse und Rangstufe unterschiedlich. Die Rangstufen im Ritterorden sind: Ritter / Dame, Komtur / Komtur-Dame, Komtur mit Stern / Komtur-Dame mit Stern, Großkreuz-Ritter / Großkreuz-Dame, Kollarritter / Kollardame. Die Ordenskleidung, die bei Gottesdiensten getragen wird,besteht für Ritter aus einem langen Mantel aus elfenbeinweißem Tuch mit dem fünffachen roten Jerusalemkreuz unter der linken Schulter sowie einem schwarzen Barett, für Damen aus einem schwarzen Mantel mit dem fünffachen roten Jerusalemkreuz und einem schwarzen Schleier.
Der Orden vertritt keine politischen Ziele. Seine Mitglieder dürfen nicht Organisationen angehören, die im Widerspruch zur Lehre der Katholischen Kirche stehen und auch nicht anderen Institutionen mit vermeintlich ritterlichem Charakter, die nicht vom Heiligen Stuhl anerkannt oder von souveränen Staaten zugelassen wurden.