Aktuelles aus unserem Orden

Geistliches Wort im Oktober 2022

(c) Lothar Wolleh - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikipedia

Unbekannter Fotograf - Nationalarchiv von Brasilien, Gemeinfrei Wikipedia

Der 60. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils

Am Dienstag, 11. Oktober 2022, wird Papst Franziskus im Petersdom in Rom einen Festgottesdienst feiern zum 60. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils, das in den Jahren zwischen 1962 und 1965 stattfand. Rund 2.800 Konzilsteilnehmer debattierten im Petersdom darüber, wie die Kirche ihre Botschaft unter den Bedingungen der modernen Welt verkünden kann. Wichtige Themen waren u. a. eine Reform der Liturgie, die Kirche in der Welt von heute, die Aussagen zur Einheit der Christinnen und Christen und die Aussöhnung von Kirche und Judentum.

Il Papa Buono – der „Gute Papst“

Der 11. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen Papstes Johannes XXIII., der am 11. Oktober 1962 das Konzil eröffnete. Wegen seiner Bescheidenheit und Volksnähe wurde er im Volksmund: Il Papa buono – der „Gute Papst“ genannt. Bei seiner Einführung im Jahr 1958 beeindruckte er die Weltöffentlichkeit: Mit Bezug auf seinen Taufnamen stellte er sich vor: „Ich bin Josef, euer Bruder“.

Beachtenswert ist die Ansprache von Papst Johannes XXIII. anlässlich der feierlichen Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils am 11.10.1962. Einige Zeilen seien hier zitiert:

„In der täglichen Ausübung Unseres apostolischen Hirtenamtes geschieht es oft, dass bisweilen Stimmen solcher Personen unser Ohr betrüben, die zwar von religiösem Eifer brennen, aber nicht genügend Sinn für die rechte Beurteilung der Dinge noch ein kluges Urteil walten lassen. Sie meinen nämlich, in den heutigen Verhältnissen der menschlichen Gesellschaft nur Untergang und Unheil zu erkennen. Sie reden unablässig davon, dass unsere Zeit im Vergleich zur Vergangenheit dauernd zum Schlechteren abgeglitten sei. Sie benehmen sich so, als hätten sie nichts aus der Geschichte gelernt, die eine Lehrmeisterin des Lebens ist … Wir aber sind völlig anderer Meinung als die Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, …“

Diese wenigen Zeilen sind wie eine Anregung zur Gewissenserforschung.

Die Gesellschaft in der Gegenwart

Wie schaue ich auf das Heute unserer Gesellschaft? Sicherlich gibt es Ereignisse, Beobachtungen und Begegnungen, die Anlass geben, von Untergang und Unheil zu reden. Dabei ist – im Sinne von Papst Johannes XXIII. – nicht außer Acht zu lassen, dass es auch Aufbruch und Spuren von Heil zu entdecken gibt: Die Solidarität mit den Bedürftigen in unserer Gesellschaft, das Bewusstsein für einen umweltgerechten (oder besser: mitweltgerechten) Lebensstil, die Sehnsucht nach Frieden in der Welt, die Bereitschaft zum Teilen (von Zeit, Geld, Wohnraum, …), …

Gott wirkt zu jeder Zeit in unserer Welt

Sehe ich die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens? Es geht um die persönliche Lebensgeschichte, um die Geschichte der einzelnen Komtureien unseres Ordens, um die Geschichte unseres Landes und der Welt. Im Votivhochgebet „Versöhnung“ betet die Kirche: „Wir danken dir, Gott, allmächtiger Vater, und preisen dich für dein Wirken in dieser Welt …“ Da Gott in der Welt wirkt, dürfen wir die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens wahrnehmen.

Es sei auch noch ein Gebet von Papst Johannes XXIII. zitiert:

Jesus, guter Hirte!

Hier ist deine Herde, die du aus den vier Himmelsrichtungen von der ganzen Erde gesammelt hast.

Jesus Christus, wahres Brot!

Von dir kraftvoll ernährt, werden die Menschen stark sein im Glauben, freudevoll in der Hoffnung, tätig und bemüht in den vielfachen Werken der geschwisterlichen Liebe.

AMEN.

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