Aktuelles aus unserem Orden

Investitur in Regensburg

(c) Dr. Thomas Sitte

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Vom 30. September bis 2. Oktober richtete die Komturei St. Wolfgang Regensburg die Herbstinvestitur der Deutschen Statthalterei aus. Mitglieder und Gäste aus vielen Ländern fanden den Weg in die Heimat der Regensburger Domspatzen und der Langen Bank (einem Einrichtungsgegenstand im Alten Rathaus). Das Motto der Investitur, welches der Predigt von Papst Benedikt XVI anlässlich seiner Amtseinführung im Jahr 2005 geprägt hatte und welches auch beim Pastoralbesuch 2006 in Regensburg aufgegriffen wurde, lautete „Wer glaubt, ist nie allein.“

Schon einmal vorab – es waren in jeder Hinsicht stimmige, harmonische und gelungene Investiturfeierlichkeiten. Über 600 Mitglieder und Gäste begleiteten die 19 Kandidatinnen und Kandidaten im Gebet bei ihrer feierlichen Aufnahme in den Kreis der Damen und Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Regensburg.

Zuallererst gilt es, der Komturei zu danken: Eine Investitur bedarf einer langen und intensiven Vorbereitung. Die Komturei St. Wolfgang bereitete sich sozusagen zweimal intensiv vor. Eigentlich hätte die Investitur bereits im Jahre 2020 stattfinden sollen, musste jedoch bedingt durch die Corona Pandemie abgesagt werden. Trotzdem ließ sich die Komturei St. Wolfgang Regensburg nicht entmutigen und stellte sich für die Herbstinvestitur 2022 erneut zur Verfügung. Hierfür gilt es folglich doppelt Dank auszusprechen. Die Leitende Komturdame Csr. Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland, der Investiturbeauftragte Cfr. Dr. Albrecht Weiland und der Prior Cfr. Spiritual Matthias Effhauser inspirierten das Team mit vielen Helfern und stellten so die unvergesslichen drei Tage sicher. So wurde es ein stimmiges Fest im Zeichen des gemeinsamen Glaubens und freundschaftlicher Begegnung.

Empfang durch die auf eine lange Rittertradition zurückblickende Stadt Regensburg

Zum Auftakt der Investiturtage waren die Kandidatinnen und Kandidaten, Mitglieder und Gäste zum Empfang der Regensburger Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein in den historischen Reichssaal des Alten Rathauses geladen. Die Bürgermeisterin merkte in ihrer Ansprache an: „Regensburg kann auf eine lange Historie der Ritterorden blicken. Damit reihen sich die Grabesritter in die Geschichte zahlreicher Orden in Regensburg ein.“

Bereits seit dem Jahr 1210 kamen die ersten bekannten Orden nach Regensburg und sind dort noch immer ansässig. Weiterhin führte Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein aus: „Ihnen allen, die Sie nach Regensburg gekommen sind, möchte ich meine Hochachtung aussprechen für das große karitative Engagement, das Sie für die Christinnen und Christen im Heiligen Land leisten sowie die großen Summen, die sie für die verschiedenen Projekte bereitstellen. Damit helfen ie nicht nur der christlichen Minderheit vor Ort in Israel und Palästina; ie sind auch den Menschen in unserer Gesellschaft ein gutes Vorbild. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und die Welt mitzugestalten. Ein Vorbild, das wichtiger ist denn je!“

Zum Schluss wies Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein auf einen Ausspruch des vor 47 Jahren an gleicher Stelle investierten Fürsten Karl August von Thurn und Taxis hin „Der Gefahr einer Verflachung aller Werte (…) können wir nur durch einen hohen Anspruch an jeden einzelnen aus dem Geist christlicher Verantwortung für das Ganze begegnen (…)“

S.E. Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders dankte der Bürgermeisterin für ihre sympathische Ansprache: „Wir sind froh und dankbar, in Regensburg sein zu dürfen“ hielt er fest. Zugleich bemerkte er in Richtung der Leitenden Komturdame, Csr. Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland: „Die Statthalterei und alle Mitglieder bedanken sich für die fortbestehende Bereitschaft, die Investitur in Regensburg auszurichten. Bei weiß-blauem Himmel freuen wir uns auf eine wunderbare Investitur. Sich erneut hierfür so viel Zeit zu nehmen, erfüllt uns mit Dankbarkeit.“ Zum Abschluss seiner Erwiderung gab S.E. Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders den Kandidatinnen und Kandidaten und der ausrichtenden Komturei St. Wolfgang mit auf den Weg „Nehmen Sie bitte gern den folgenden Blickwinkel ein - ja wir sind angekommen zu Ihrer Investitur, und es wird uns gelingen, geistige Heimat zu sein, stetige Hilfe zu leisten und Gemeinschaft zu sein“.

Wer mit dem Herzen glaubt

Die Mitglieder trafen sich zum liturgischen Auftakt, der Vesper, in der Basilika St. Emmeram. Offiziator der Vigil war Komtureiprior Cfr. Spiritual Matthias Effhauser. In seiner Homilie betonte Cfr. Abt Hermann-Josef Kugler OPraem, dass es nicht so einfach ist mit dem Glauben. „Ich gestehe es offen, auch mir geht es phasenweise so, dass ich mich innerlich leer fühle.“ Jedoch gibt es Hilfen aus diesem Dilemma. „Mir helfen da bestimmte Zeiten, Orte und Menschen, wo ich innerlich auftanken und Gott erfahren kann, die mich stützen auf meinem Glaubensweg oder mir Vorbilder im Glauben sind.“, so Cfr. Abt Hermann-Josef Kugler OPraem. „Sich von Gott packen und ergreifen zu lassen. Darum geht es im Glauben. Sich von Gott packen und ergreifen lassen, das kann sich im persönlichen und im gemeinsamen Gebet ereignen. Und solche intensiven Erfahrungen helfen mir durch die Zeiten der Wüste und der Leere,“ führte Cfr. Abt Hermann-Josef Kugler OPraem aus. Er wünschte allen, „dass wir in diesen Tagen der Investitur etwas spüren von diesem Gott, der uns ganz nahe ist.“ „Ich wünsche uns allen an diesem Investiturwochenende diese Erfahrung, wie sie ein französischer Bischof im 19. Jahrhundert ins Wort gebracht hat: Menschen, die aus ganzem Herzen und mit Freude gesungen haben, lieben den Ort, wo sie gesungen haben, lieben den, für den sie gesungen haben, lieben schließlich die, mit denen zusammen sie gesungen haben (Felix Antoine Philipp Dupanloup, + 1879).“ Nach dem Totengedenken folgte die Segnung der Ordensmäntel und Insignien. Den Abschluss der Vesper bildete die Ehrung und Rangerhöhung (Promotion) besonders verdienter Mitglieder. So konnten sich 16 Ordensangehörige über eine entsprechende Anerkennung freuen.

Der Schlüssel zu den Türen der Investitur

Ein wichtiges und ungewöhnliches Zeichen der Gemeinsamkeit und Verbundenheit setzte S.E. Cfr. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gleich zu Beginn des Begrüßungsabends, indem er jeden einzelnen Gast persönlich am Eingang empfing und willkommen hieß. Der Begrüßungsabend wurde anschließend durch eine Ansprache der Leitenden Komturdame Csr. Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland eröffnet. In dieser dankte sie S.E. Cfr. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer für die Öffnung verschiedenster Türen und begrüßte die Ehrengäste einschließlich Staatsminister Cfr. Joachim Herrmann. „Mein Dank gilt der Komturei St. Wolfgang, die in kurzer Zeit zwei Investituren vorbereitet hat. Die Ansprache schloss die Leitende Komturdame Csr. Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland mit den Worten „Die Komturei St. Wolfgang freut sich auf das gemeinsame Beten, Singen und Feiern.“ So wurde es ein erstes zweites großes Fest der Begegnungen auf Ebene der Statthalterei in Zeiten der Pandemie.

Der Jakobsweg ist lang

Den würdigen Abschluss des Auftakttages bildete die Vigil. Die geistliche Einstimmung ist ein zentrales Element in der Vorbereitung der Kandidatinnen und Kandidaten. Hierfür wählte die Komturei St. Wolfgang die Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle aus, welche bereits 826 errichtet wurde.

Der Geistliche Zeremoniar der Deutschen Statthalterei, Cfr. Msgr. Prof. Dr. Winfried Haunerland, stand der Vigil vor. In seiner Homilie griff er das Pilgern als zentrales Thema auf. „Pilgern hat eine Renaissance erlebt. Der Jakobsweg führt von Tschechien über Regensburg nach Santiago de Compostela. Das Pilgern ist ein schönes Bild für uns, ist was unser Leben auszeichnet und uns Orientierung geben kann.“ Weiterhin führte Cfr. Msgr. Prof. Dr. Winfried Haunerland aus, dass dies aber noch nicht alles sein kann: „Das was ich habe, kann noch nicht alles sein und ich muss mich auf den Weg machen, mehr zu suchen. Pilgern heißt auch, die Komfortzone zu verlassen und etwas zu wagen. Deus lo vult.

Aufbrechen um das Aufbrechen willens reicht auch nicht aus. Es kommt auch auf das Ziel an. Was will Gott für mein Leben?“ Zum Schluss seiner Homilie ging Cfr. Msgr. Prof. Dr. Winfried Haunerland noch auf die Besonderheit des Pilgerns unseres Ordens ein, indem er anmerkte: „Unsere Pilgerfahrten unterscheiden sich von den meisten, denn wir pilgern auch zu den Menschen.“ So endete die geistliche Einstimmung des Auftakttages.

Hilfe für das Heilige Land

Der Tag der Investitur begann mit der Kapitelsitzung im Kolpinghaus St. Erhard. Der Statthalter, der Kanzler, die Heilig-Land-Beauftragte, der Schatzmeister und der Vorsitzende der ordenseigenen Stiftung berichteten über die Entwicklung des Ordens seit der letzten Investitur.

Gott mit dir, du Land der Bayern

Sodann waren die Teilnehmenden zum Staatsempfang der Bayerischen Staatsregierung in das Haus der Bayerischen Geschichte geladen. Cfr. und Staatsminister Joachim Herrmann gab sich die Ehre und freute sich sichtlich über die zahlreichen Teilnehmer: „Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Vor allem unsere nicht-bayerischen Gäste, hier in der Oberpfalz, in Regensburg. Hier im Haus der Bayerischen Geschichte, das erst vor drei Jahren fertiggestellt wurde. Dreimal Bayerische Investituren und trotzdem halten es auch nicht-bayerische Gäste noch aus. Das sieht man an den zahlreichen Teilnehmern. Herzliche Grüße von Ministerpräsident Dr. Markus Söder.“ In seiner Ansprache ging Cfr. Staatsminister Joachim Herrmann auf den regionalen Aufbau Bayerns ein. „Altbayern ist die Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern. Das sehen Sie schon am Namen, und der Rest ist dann in den letzten 200 Jahren dazu gekommen.“ Cfr. Staatsminister Joachim Herrmann betonte aber auch, dass das Christentum und Bayern schon immer eng miteinander verbunden gewesen sind. „Die christliche Prägung ist bezeichnend für die Prägung Bayerns“. In seiner launigen Erwiderung unterstrich Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders, dass selbstverständlich auch alle bayerischen Ordensmitglieder und ihre Familien bei den kommenden Investituren oberhalb der Mainlinie herzlich willkommen seien – so wie sich viele Norddeutsche und andere während der letzten Investituren gern und freiwillig in den Freistaat Bayern gereist seien.

Tradition, Konzentration, Innovation

Im Ordinariat des Bistums versammelten sich die Kandidatinnen und Kandidaten und Mitglieder zur Statio. Prior Cfr. Spiritual Matthias Effhauser machte den Anwesenden Mut „Wir sind eingebettet in die Gemeinschaft der Glaubenden. D.h. eine Glaubensgemeinschaft trägt uns. Wir sind verbunden nicht nur mit den großen Heiligen unserer Kirche, sondern wir alle sind Gemeinschaft der Heiligen. Eine wichtige Zusage!“ Das Motto der Investitur aufgreifend führte Prior Cfr. Spiritual Matthias Effhauser aus: „Niemand ist allein und niemand wird allein gelassen!“ Mit einer Prozession zum Hohen Dom St. Peter, der bedeutendsten gotischen Bischofskirche Süddeutschlands, begann der Investiturgottesdienst.

In seiner Predigt betonte S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx „Wir müssen uns konzentrieren auf das, was wichtig ist - das Zentrum.“ Es gehe um Tradition, Konzentration, Innovation. Auch beruhigte S.Em. Großprior Cfr. Reinhard Kardinal Marx im Hinblick auf die aktuelle Situation der Kirche: „Auch wenn es manchmal turbulent wird, so brauchen wir doch keine Angst davor zu haben. Wir brauchen das miteinander aller, das aufeinander hören, das miteinander gehen. Das ist manchmal mühsam. Es gehört der gegenseitige, auch kontroverse Austausch dazu, und es ist ein langer mühsamer Weg. Aber wir müssen ihn gehen, und davor brauchen wir keine Angst zu haben.“

S.Em. Großprior Cfr. Reinhard Kardinal Marx ging auch auf die großen Aufgaben unserer Zeit ein: „Es gehört zu den großen Aufgaben unserer Zeit zu wissen - wofür sind wir da, worauf müssen wir uns unbedingt besinnen. Und wir müssen uns fragen - wie können wir diesen neuen Weg gehen, ohne die Tradition zu vergessen?“ Aus diesem Grunde sprach S.Em. Großprior Cfr. Reinhard Kardinal Marx das Buch Hiob an „Das Buch Hiob gibt keine Antworten, aber es lädt uns ein zu verstehen, dass Glaube und Zweifel miteinander verbunden sind. Die Mehrheit der Menschen sucht und zweifelt. Deshalb brauchen wir eine Erneuerung. Die Schöpfung beginnt jeden Tag aufs Neue.“ Nun führte S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx den Punkt Konzentration aus, indem er das Evangelium erläuterte „Auch das Evangelium lädt uns ein zu Konzentration.“ Im letzten Teil seiner Predigt rief der Großprior zur Innovation auf und regte neue Gedankengänge an. Ganz zum Schluss gab er den Kandidatinnen und Kandidaten eine Botschaft mit auf ihren Weg in den Orden, welchen er neulich auf dem Grabstein des in Berlin auf dem städtischen Dorotheenfriedhof beerdigten Bundespräsidenten Johannes Rau gelesen habe: „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth. Deshalb gebe ich Ihnen, liebe Kandidatinnen und Kandidaten, auch auf Ihren Weg mit - man soll auch über Sie sagen können, dieser war auch einer - einer mit dem Jesus von Nazareth.“ Nach der Homilie wurden die Kandidatinnen und Kandidaten in die Ordensgemeinschaft des Ritterordens  durch S.Em. Großprior Cfr. Reinhard Kardinal Marx aufgenommen und durch S.E. Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders in der Gemeinschaft der Ordensdamen und Ordensritter begrüßt.

Wir, die Neuen

Mit dem Festabend in der Mensa der Universität Regensburg fand der Investiturtag einen beachtenswerten Abschluss. S.E. Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders begrüßte die Mitglieder, Gäste und Neuinvestierten in seiner Ansprache zum Festabend und forderte die Anwesenden auf „Seien wir frohe, seien wir aktive Gemeinschaft! Bekennen wir unseren Glauben – im Innern wie in die Gesellschaft hinein! Setzen wir ein deutliches Zeichen der Verbundenheit – untereinander und mit den Bewohnern des Heiligen Landes.“

Stellvertretend für alle Neuinvestierten hielt Csr. Dr. Monika Schäfer eine Ansprache, welche zu stehendem Applaus führte. Rhetorisch geschickt spielte sie mit dem Begriff „Ja, wie sind wir, die Neuen?“. So führte Sie aus“ Wir, die Neuen, wir sind jung (der jüngste Neuinvestierte ist erst 28). Wir, die Neuen, wir sind kreativ (ein Neuinvestierter ist Dombaumeister), Wir, die Neuen, wir sind barmherzig (eine Neuinvestierte hilft auch in Tansania). Wir, die Neuen, teilen gerne (ein Neuinvestierter ist Drilling). Wir, die Neuen, sind das beste Beispiel für Gleichberechtigung (fast die Hälfte der Neuinvestierten ist weiblich). Wir, die Neuen, wir treten mutig für unseren Glauben ein (einige der Neuinvestierten leben in der Diaspora). Dann spann Csr. Monika Schäfer den Bogen zu allen Ordensmitgliedern „Jung, das sind wir doch auch alle. … Wir bemühen uns mit ganzer Kraft, die moderne Gesellschaft mitzugestalten und unsere christlichen Werte darin zum Guten der anderen einzubringen. … Veränderungen in unserer Kirche und der Gesellschaft empfinden wir nicht als Bedrohung, sondern sehen sie als Chance, auch im Sinne der Tugenden, die uns ausmachen. - Auch an Kreativität fehlt es nun wirklich nicht. … Wir entwickeln immer wieder neue Ideen, wie wir trotz der vielen Unwägbarkeiten im Heiligen Land dort in unterschiedlichster Weise helfen können. Und auch hier in unseren Komtureien finden wir laufend neue Wege, um unseren Glauben zu leben und unsere Gemeinschaft lebendig zu halten, ob bei gemeinsamen Gottesdiensten, Einkehrtagen oder nicht zuletzt an den Komtureiabenden. - Über die Eigenschaften der Barmherzigkeit und Freude am Teilen brauchen wir gar nicht groß zu sprechen: Sie sind ein wesentlicher Teil unseres Selbstverständnisses.“, „Apropos Gleichberechtigung. Frauen werden in diesen Orden schon seit über 130 Jahren aufgenommen. - Und zuletzt der Mut. Mutig setzt sich jeder von uns für den Glauben ein.“

Csr. Monika Schäfer schloss mit einer begeistert aufgenommenen Bemerkung: „Als Einzelner ist jeder von uns unterschiedlich, manchmal sogar sehr unterschiedlich. Und doch verbinden uns diese Werte alle in gleicher Weise miteinander. Wir sind wie Sie. Darum passen wir Neue, jeder auf seine Art, sehr gut zu Ihnen und in die Komtureien unseres Ritterordens vom Heiligen Grab. Ab sofort sind wir nicht mehr die Neuen. Sondern wir gehören dazu. Und wir sind mit Euch verbunden: Im Alltäglichen, im gegenseitigen Austausch und im Spirituellen.“

Herr, deine Kraft hat die Kraft Berge zu versetzen

Aufgrund des Erntedankes betonte Cfr. Domvikar Andreas Albert in seiner Ansprache zur Statio des sonntäglichen Pontifikalamtes, wie wichtig das Dankesagen mit konkreten Konsequenzen sei. An alle Mitglieder, vor allem aber auch die Neuinvestierten gerichtet, mahnte Cfr. Domvikar Andreas Albert: „So lasst uns in der jetzt folgenden eucharistischen Danksagung im Hohen Dom für Natur und Gnade danken und die nötige Kraft für die neu zu beginnende Aussaat erbitten.“ Die Investiturtage endeten mit dem Pontifikalamt am Sonntag. Wie schon zum Investiturgottesdienst begleiteten auch zum Pontifikalamt die Regensburger Domspatzen wieder musikalisch. Nicht weniger als zehn Domspatzen gaben ihr Debut bei den Investiturtagen, so dass eine weitere besondere Note hinzukam, denn es war ihr erster öffentlicher Auftritt im Hohen Dom St. Peter zu Regensburg.

„Diese Tage waren eine Stärkung im Glauben, denn es hat unsere Herzen erfüllt und höherschlagen lassen.“ Mit diesen Worten hat S.E. Cfr. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer das Wochenende der Herbstinvestitur in Regensburg positiv zusammengefasst: „Auch für einen Bischof ist es ermutigende Stärkung und Trost, zu erfahren, wie Sie öffentlich mit Wort und Tat zu Ihrem Glauben stehen“, sagte S.E. Cfr. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an die Mitglieder des Ordens gewandt, denn „Glauben ist die intensivste Form von Erkenntnis, die meine ganze Existenz umfasst.“ Er sprach zudem von einem „großartigen sozial-caritativen Engagement“ der Damen und Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Dies komme unter anderem in der Unterstützung insbesondere junger Menschen im Bildungswesen zum Ausdruck. „Das trägt die Berge von Intoleranz ab“, so S.E. Cfr. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer weiter. Hier sei zu sehen, dass der Glaube bereits Berge versetzt hat. Dabei hob der Diözesanbischof den weltweit umfassenden Charakter der Berufung im gemeinsamen Priestertum der Gläubigen hervor. Diese Herzensbewegung hat vor allem im Akt des Glaubens eine starke Bedeutung. „Die lateinische Formulierung „Credo in unum Deum“ ist selbst ein Ausdruck der Sprache schöpferischen, des christlichen Glaubens gemäß.“

Die Investiturtage endeten endgültig mit Worten des Dankes durch S.E. Statthalter Cfr. Dr. Michael Schnieders. Insbesondere richtete sich der Dank erneut an die Leitende Komturdame Csr. Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland, die mit ihren Komtureimitgliedern diese Investiturtage erst ermöglicht hat, aber auch an die Teilnehmenden einschließlich ihrer Familienangehörigen sowie die über das Internet mittels Streams verbundenen Interessierten.

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