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Feier zum 50-jährigen Bestehen der Komturei Bischof Willehad Bremen

(c) Cfr. Prof. Tim Goydke

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(c) Cfr. Dr. Christof Haverkamp

Am 18.6.2022 feierte die Komturei Bischof Willehad Bremen ihr 50jähriges Bestehen und blickte gemeinsam mit 90 Gästen dankbar zurück auf 50 bewegte Jahre. Bei strahlendem Sonnenschein zogen Damen und Ritter aus Bremen, aus der Norddeutschen Provinz und der Statthalterei in die Propsteikirche St. Johann ein und feierten mit S. E. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, mit Gästen, Angehörigen, Freunden und Gemeindemitgliedern ein festliches Pontifikalamt, das musikalisch von Regionalkantorin Mona Rozdestvenskyte gestaltet wurde.

Als Prior der Komturei Bischof Willehad begrüßte Cfr. Dr. Bernhard Stecker die Anwesenden und erinnerte sich an den Investiturtag vor 50 Jahren, den er als kleiner Junge miterlebte, weil sein Vater Cfr. Dr. Josef Stecker an diesem Tag in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem investiert wurde. Auch damals versammelten sich rund 200 Ordensmitglieder, Kandidaten und Angehörige in der Propsteikirche St. Johann und feierten die 1. Investitur in Bremen. Da keine Gründungsurkunde existiert und die genauen Umstände sowie das Datum der Komtureigründung unbekannt sind, die Komturei Bischof Willehad mit der in Bremen ausgerichteten Investitur vom 12.-14. Mai 1972 aber erstmalig sowohl in der Deutschen Statthalterei als auch in der bremischen Öffentlichkeit nach außen auftrat, gilt die Investitur 1972 als Gründungsdatum der Komturei Bischof Willehad.

„Alles um des Evangeliums willen“

50 Jahre später feierte die Komturei Bischof Willehad am selben Ort den Festgottesdienst zu ihrem 50jährigen Bestehen zu den Klängen aus W. A. Mozarts Pastoralmesse G-Dur und der Toccata aus der Symphonie Nr. 5 von Charles Marie Widor. Der Gottesdienst stand unter dem Leitsatz „Alles um des Evangeliums willen!“ mit der Aufforderung Jesu „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ und den Texten des Hl. Paulus im 1. Brief an die Korinther: „Und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde. Allen bin ich alles geworden.“

S.E. Bischof Dr. Franz-Josef Bode zeigte die Spannung zwischen den Texten und der heutigen Situation auf. Es möge manchem fast einen Schrecken einjagen, wenn wir zur Zeit wahrnehmen müssten, wie sehr die Begeisterung für das Evangelium und die Bereitschaft, dafür auf´s Ganze zu gehen, stark im Verdunsten seien – und das angesichts der unabsehbaren Folgen der Pandemie, des Krieges in unserer Nähe, der schon erfahrbaren Folgen einer weltweiten Klimakrise und besonders angesichts der Folgen innerkirchlicher Verbrechen, die hinsichtlich der Intensität der Zerstörung von Vertrauen betrachtet werden müssten, von Vertrauen, das nur sehr schwer wieder aufzubauen sei.

In Anbetracht der vielfältig an Leib und Seele Kranken unter uns brauche es Menschen, die wach seien für die Zeichen der Zeit und die sie durch echte Zuwendung, Aufrichtung und Solidarität wahrnähmen und begleiteten. Diesen Ur-Impuls Jesu, den Paulus mit seiner ganzen Existenz aufgegriffen habe, müssten auch wir aufgreifen. Ohne sich den existenziellen Nöten der Menschen zu öffnen und sie so zu erreichen, werde die Kirche kein Vertrauen wiedergewinnen, könnten auch wir keinen Weg zu Gott finden. Aber andererseits wirke jeder und jede, der sich den oben genannten Zeichen öffne, mit am Auftrag des Evangeliums, an der Erfüllung der großen Verheißung Gottes: Bischof Willehad in seiner Zeit, heute sei es an uns, an dieser Aufgabe mitzuwirken.

S.E. Bischof Dr. Bode ermutigte die Anwesenden: „Wer sich mit der Liebe und Barmherzigkeit Gottes im Zeichen des Mantels bekleiden lässt, wer sich zum Ritter und Anwalt der Gerechtigkeit und des Glaubens schlagen lässt, der wird auch bereit sein, zur rechten Zeit den Mantel abzuwerfen oder zu teilen, um für die Menschen da zu sein, mit den hohen Gaben und Kompetenzen, Charismen und Verantwortung, die Ihrer Gemeinschaft eigen sind. Der wird auch die Anwaltschaft für die Marginalisierten und Rechtlosen annehmen und das Lebensprogramm Jesu verteidigen, das von Galiläa und Jerusalem bis an die Grenzen der Erde verbreitet wurde.“ In unserer Zeit, in der die Zahl der Christen unter 50% sinken wird, müssten diese umso mehr zu einer schöpferischen, lebendigen und fruchtbaren Minderheit beitragen.

Dem Vergangenen Dank – dem Kommenden Ja

Mit Dag Hammerskjöld sagte S.E. Bischof Dr. Bode „dem Vergangenen Dank“ – besonders den 50 Jahren des Bestehens der Komturei St. Willehad bis heute in die 2020er Jahre mit ihrer ganzen Brisanz und Vielfalt und „dem Kommenden Ja“ – Ja zum Jetzt, in dem Gott uns ebenfalls entgegenkommt, heute nicht weniger als zu allen Zeiten. Er wünschte sich und uns, dass wir gemeinsam, jeder und jede an seiner und ihrer Stelle, diesen Ur-Impuls des Lebens aufgreifen und mitwirken an einer Zukunft, in der Christentum und Kirche wieder gestärkt werden und neues Vertrauen gewinnen.

Noch ganz erfüllt von den Worten und Klängen des feierlichen Pontifikalamtes begaben sich die Gäste zum anschließenden Empfang und Festessen in den festlich bereiteten Goldenen Saal des Grandhotel Atlantik, voller Freude über das Wiedersehen und den angeregten ordensgeschwisterlichen Austausch.

Hier begrüßte der Leitende Komtur Cfr. Prof. Albert Baars alle Anwesenden herzlich und freute sich im Kreis vieler Gäste 50 Jahre Komturei Bischof Willehad und damit 50 Jahre Verbundenheit mit den Christen im Heiligen Land feiern zu dürfen. Insbesondere begrüßte er S.E. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Statthalter Dr. Michael Schnieders, Ehrenstatthalter Dr. Heinrich Dickmann, den Präsidenten der Norddeutschen Provinz Dr. Arnold Spallek sowie aus dem Statthaltereirat Kanzler Ferdinand Giese, Sekretaria Dr. Astrid Kreil-Sauer und den Weltlichen Zeremoniar Helmut Rothlübbers sowie als Vertreter des Souveränen Malteserordens Herrn Dr. Wolfgang Bayer. Mit der Gründungsinvestitur im Jahr 1972 haben in Bremen 4 Investituren stattgefunden. Neuinvestierte jeder dieser Investituren nahmen an der Jubiläumsfeier teil und wurden von Cfr. Prof. Albert Baars persönlich begrüßt. Zwei der Anwesenden feierten in dieser Zeit selbst 50 Jahre Ordenszugehörigkeit: Cfr. Dr. Rolf Lattreuter, Komturei Bischof Willehad Bremen, und Cfr. Dr. Gottfried Wolff, Komturei St. Wiho Osnabrück/Vechta. Herzlichen Glückwunsch!

Statthalter Dr. Michael Schnieders dankte dem Vorbereitungsteam um Cfr. Prof. Albert Baars für den persönlichen Einsatz bei der Vorbereitung dieses Tages, an dem alle sich so wohlfühlen konnten, und den Anwesenden für das Interesse an unserer Gemeinschaft und - auch im Namen von S.E. Erzbischof Pierbattista Pizzaballa und Schwester Hildegard – für die Unterstützung der Christen im Heiligen Land. Er wies auf die besondere Situation der Bremer Komturei hin, deren große räumliche Erstreckung in einer Diasporagegend eine Herausforderung für die Mitglieder darstelle und besonderen Zusammenhalt erfordere. Darüber hinaus würdigte er besonders die Tatsache, dass die Komturei, die zwischenzeitlich eine Phase überstehen musste, in der die Anzahl der Mitglieder auf nur 5 Personen geschrumpft und der Fortbestand der Komturei alles andere als gesichert gewesen sei, mittlerweile wieder eine lebendige Gemeinschaft von 24 Ordensmitgliedern ist.

„Ohne euch hätten die heute gar nicht so feiern können“ wandte er sich dankbar an den Präsidenten der Norddeutschen Provinz, Cfr. Dr. Arnold Spallek, und dessen Ehefrau, Csr. Dr. Wisgard Spallek, die maßgeblich zum Wiederaufleben und Fortbestehen der Komturei beigetragen haben.

Cfr. Dr. Arnold Spallek gab den Dank an Ehrenstatthalter Dr. Heinrich Dickmann weiter, dessen erste Amtshandlung darin bestanden habe, alle Nachbarkomtureien aufzurufen nach Bremen zu kommen, so dass dort ein lebendiges Bild von Gemeinschaft entstehen konnte. In dieser Gemeinschaft fühlten seine Ehefrau und er sich bis heute sehr wohl.
S.E. Bischof Dr. Bode dankte er insbesondere für seine Predigt: es tue uns allen gut, voneinander zu lernen, uns gegenseitig Versicherung im Glauben zu geben und diesen weiterzugeben. Dann griff er die Sorge, die Bischof Dr. Bode in seiner Predigt geäußert hatte, wieder auf: zwar hätten wir momentan das Gefühl, als verdunste de Begeisterung für das Evangelium, doch die Naturwissenschaftler wüssten: Verdunstetes kann wieder kondensieren! Auch dafür wünschte er der Komturei und allen Anwesenden Gottes Segen.

Link zur Pressemitteilung des Kirchenboten (Wochenzeitung des Bistum Osnabrück)

Kirchenbote

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