Das 20. Internationale Bischofstreffen im Heiligen Land findet vom 11. bis 15. Januar 2020 statt. 13 Bischöfe aus zehn europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen werden daran teilnehmen. Die Deutsche Bischofskonferenz wird durch den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche, Weihbischof Dr. Udo Bentz (Mainz), vertreten.
Die jährlich stattfindenden Bischofstreffen haben das Ziel, die Verbundenheit der Weltkirche mit den Christen im Heiligen Land zum Ausdruck zu bringen und internationale Aufmerksamkeit für die Situation der Kirchen in der Region herzustellen. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern erörtert werden.
„Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten geben Anlass zu größter Besorgnis. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich noch weiter vertieft. Vor diesem ernsten Hintergrund wünsche ich den Bischöfen mit Nachdruck gute und zielführende Beratungen. Mögen sie einen Beitrag dazu leisten, dass weitere Wege zum Aufhalten der Eskalationsspirale im Nahen Osten, insbesondere im Heiligen Land, gefunden werden“ erklärte S.E. Dr. Michael Schnieders, Statthalter der deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem im Vorfeld des internationalen Bischofstreffens.
„Ich hoffe, dass es mit dem Internationalen Bischofstreffen auch wieder gelingt, die Verbindung der Weltkirche mit den Christen und Kirchen im Heiligen Land zu stärken. Zudem freute ich mich, wenn es die Bischöfe im Nachgang zu ihrem Treffen auch die Gläubigen in ihren Heimatländern zu Pilgerreisen ermutigen könnten“, ergänzte Schnieders.
Das diesjährige Treffen setzt den Fokus auf die Situation in Gaza, Ramallah, Jerusalem und Bethanien. Beim Treffen ab dem kommenden Wochenende soll geprüft werden, wie sich einzelne Orte und Dimensionen des israelisch-palästinensischen Konflikts seither entwickelt haben und wie die von Unrecht Betroffenen besser unterstützt werden können. Die Bischöfe werden sich deshalb erneut mit der humanitären Situation im Gazastreifen, der prekären Lage von Palästinensern in der Jerusalemer Altstadt und dem Siedlungsbau im Westjordanland auseinandersetzen.
Des Weiteren werden vor Ort Herausforderungen von Bildung und Ausbildung thematisiert. Vor dem Hintergrund der steten Konfliktlage und Abwanderung von arabischen Christen aus dem Heiligen Land und dem zeitgleichen Zuzug katholischer Migranten vor allem aus dem asiatischen Raum nach Israel ist der Bildungssektor gefragt, den Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Gerade auch der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem leistet hier seit vielen Jahrzehnten eine für den israelischen und palästinensischen Staat unverzichtbare Aufgabe, und zwar vom Kindergarten an über höhere Schulen bis hin zu Berufsausbildung und Universität.
Das 20. Internationale Bischofstreffen beginnt in Gaza mit einem Besuch der dortigen katholischen Pfarrei und Gesprächen in christlichen Familien. In Jerusalem stehen Gespräche mit dem Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, S.E. Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, sowie weiteren Kirchenvertretern und Jugendorganisationen auf dem Programm. S.E. Erzbischof Pizzaballa ist zugleich Pro-Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.